ist daher entsprechend groß. Stört es Sie, wenn Pflegende Tattoos haben? Nein, grundsätzlich nicht, weil ich die Menschen als Ganzes betrachte und nicht auf etwas reduziere. Ich finde es einfach schade, dass man sich verun- stalten lässt. Gehen Sie mit tätowierten Personen anders um - und wenn ja - warum? Nein, überhaupt nicht. Ich habe generell keine Vorurteile gegenüber anderen Menschen. Ich nehme jeden so, wie er ist. Die Motive von den Tattoos gefallen mir im Großen und Ganzen, jedoch einfach nicht auf der Haut.“ Was hätten Sie gemacht, wenn Ihre Tochter/ Ihr Sohn sich in der Jugendzeit eines stechen wollte? Ich hätte versucht, sie davon abzuhalten, jedoch wäre es für mich zu keinem Problem ge- worden, wenn sie es ab ihrem Erwachsenenalter gemacht hätten. Wenn sie eines hätten, wäre es nicht schlimm, denn sie bleiben trotzdem meine Kinder. Tattoo von Salome Schaffner Sind Sie wegen Ihrer Tattoos mit Vorurteilen konfrontiert worden? Im Heim nicht, da so ziemlich jeder eines hatte. Ansonsten gab es Einige, denen meine Motive nicht gefielen, jedoch im Großen und Ganzen habe ich gute Feedbacks erhalten. Würden Sie sich wieder Tat- toos stechen lassen? Wenn es etwas gäbe, was für mich eine Bedeutung hat, ja - ansonsten nicht. Ich habe mir auch schon überlegt, eine Kat- ze zu tätowieren, jedoch sind mir die Tattoo Studios zu teu- er. Empfinden Sie Tattoos in der Pflege als störend? Grundsätzlich nicht, aber ich finde es sehr speziell, dass vie- le das gleiche oder ähnliche Motiv auf sich tragen. Aber wenn der ganze Körper, vor allem im Gesicht tätowiert ist, dann finde ich das übertrieben. Interview mit Mirjam Michel (WB6) Gefällt Ihnen diese Art der Kunst (Tattoos)? Nein Weshalb finden Sie es nicht schön? Gott hat uns so wunderbar er- schaffen. Jeder hat seine eige- ne Schönheit. Jeder Mensch - so wie er ist - ist schön genug und deshalb braucht es - um noch schöner zu sein - keine Tätowierungen. Ich finde es überflüssig. Jeder möchte ei- nes haben und die Nachfrage Im Fokus Tattoo – na und? Gemäss Personalreglement hat der Arbeitnehmer auf «sein Erscheinungsbild zu achten und gepflegt, or- dentlich, diskret sowie pas- send gekleidet zur Arbeit zu erscheinen». Natürlich ist die Frage der Hygiene auch geregelt, doch in Bezug auf Tattoos steht dieser Aspekt nicht im Fokus. Tattoos - frü- her Tätowierung genannt - waren vor einigen Jahren im Gesundheitswesen eher ver- pönt und zum Teil auch nicht erlaubt. Während früher eine Tätowierung etwas Speziel- les war, verbunden mit Er- lebnis und Geschichte eines Menschen (z.B. Seefahrt), ist es heute ein «Körper- schmuck», der nicht nur bei Jüngeren Gefallen findet. Es ist wie mit der Freiheit des Einzelnen: Sie endet dort, wo sie andere einschränkt! Für mich ist es ok und eine ganz persönliche Entschei- dung des Menschen, der sich tätowieren lässt. Proble- matisch wird es sicher dann, wenn die sichtbaren Tattoos mit politischen, sexistischen Aussagen verbunden sind und negativ abstossend wir- ken. Da wäre die Grenze der Freiheit gegenüber Anderen überschritten. Mit solchen Fragestellungen mussten wir uns im Sennhof bis jetzt nicht auseinander- setzen. Die bisherigen Er- fahrungen sind positiv, den einen gefällt’s, den anderen nicht. Mit der Qualität der Arbeit hat es aber nie etwas zu tun! Also -Tattoo - na und? Urs W. Schenker, Heimleiter 25